Gut erholt
Das deutsche Hotelmarktvolumen erreicht Vor-Corona-Niveau. Der Wert investmentrelevanter Hotels in Deutschland, den wir erneut mit Union Investment ermittelt haben, liegt bei 61,6 Milliarden Euro. Das liegt vor allem an gestiegener Auslastung und höheren Zimmerpreisen.
Das Marktvolumen investmentrelevanter Hotels erreicht Vorkrisenniveau. Zum Ende des Jahres 2022 erreichen deutsche Hotels mit institutioneller Qualität ein Marktvolumen von rund 61,6 Milliarden Euro. Damit liegt der von Union Investment und bulwiengesa ermittelte Wert rund zehn Prozent über dem Vorjahreswert. Dabei profitiert die Stadthotellerie von der anziehenden Nachfrage nach Veranstaltungen, die Ferienhotellerie durch Angebotszuwachs.
Die Steigerung des Marktvolumens in der Nach-Corona-Zeit resultiert vor allem aus der wirtschaftlichen Erholung der Bestandsbetriebe, die 2022 sowohl ihre Auslastung, als auch ihre Zimmerpreise deutlich steigern konnten. So ist über die ersten zehn Monate des Jahres 2022 der durchschnittliche Zimmerpreis in der deutschen Kettenhotellerie erstmalig auf über 100 Euro gestiegen, womit er knapp acht Prozent höher als 2019 war und einen Großteil der inflationsbedingt notwendig gewordenen Anpassungen widerspiegelt. Die Erholung spürt auch die Tagungs- und Kongresshotellerie, die seit dem zweiten Quartal 2022 von einer sukzessiv steigenden Nachfrage profitiert. Laut Meeting- und Eventbarometer fanden 2022 fast 50 Prozent mehr Veranstaltungen als im Vorjahr statt.
Laut Development Monitor sinkt Bauvolumen
Weniger als in den Vorjahren schlug der Bau neuer Hotels im aktuellen Marktvolumen zu Buche. Das Projektentwicklungsvolumen im Hotelbau sinkt, das zeigt unser Development Monitor. In den kommenden Jahren ist mit weit weniger neuen Hotels zu rechnen, was den Regenerationsprozess der Bestandsbetriebe beschleunigt. Zudem registrieren wir eine weitere Verlagerung der Bauaktivitäten raus aus den Großstädten und rein in zugkräftige Ferienregionen. So wird die Resort-Hotellerie in zunehmendem Maße investmentrelevant, was ebenfalls zur Steigerung des Marktvolumens beiträgt.
Mit der räumlichen Ausbreitung der Markenhotellerie wächst der investmentrelevante Hotelbestand erstmalig auf über 400.000 Hotelzimmer und Serviced-Apartments (entspricht rund 50 Prozent des Gesamtangebots), von denen sich mittlerweile rund ein Viertel außerhalb deutscher Groß- und Mittelstädte befinden. In manch deutscher Kleinstadt lagen die touristischen Übernachtungszahlen bereits über den Werten aus 2019, was der dortigen Hotellerie teilweise zu hohen Erträgen verhalf. Zudem kann dort oftmals kostengünstiger als in den zentralen Lagen der Großstädte gebaut werden – in Zeiten steigender Baukosten und hoher Zinsen ein großer Vorteil. Entsprechend ergab die Auswertung des Marktvolumens nach regionalen Merkmalen erneut überproportionale Wertzuwächse in Städten mit unter 500.000 Einwohnern.
Für 2023 rechnen Union Investment und bulwiengesa bereits mit höheren Durchschnittswerten als vor Corona. Dafür sprechen die bundesweit steigenden Tourismuszahlen sowie die sinkende Neubautätigkeit im Hotelsegment, die eine weitere Performanceverbesserung der Hotellerie nach sich ziehen.
Hinweis: Die ausführliche Pressemeldung und Infos zum Marktwertmodell finden Sie auf der Website von Union Investment.
Ansprechpartner: Dierk Freitag, Bereichsleiter Hotel- und Freizeitimmobilien, freitag@bulwiengesa.de
Das könnte Sie auch interessieren
Für unser Magazin haben wir relevante Themen, häufig auf Basis unserer Studien, Analysen und Projekte, zusammengefasst und leserfreundlich aufbereitet. So ist ein schneller Überblick über Aktuelles aus der Immobilienbranche garantiert.
Fünf Prozent Rendite selbst für Core-Immobilien nicht mehr illusorisch
Die „5 % Studie – wo investieren sich noch lohnt“ feiert Zehnjähriges. Seit der Erstausgabe hat der deutsche Immobilienmarkt seinen Ruf als sicherer Anlage-Hafen ramponiert. Höhere Renditen sind nun selbst für Top-Immobilien in Sichtweite, sogar Wohnimmobilien sind zunehmend wieder eine rentierliche Anlageklasse. Der Markt ist so spannend wie lange nicht mehrKurzstudie zur Nachverdichtung im Wohnungsbestand
Zwischen Ärger mit Bewohnern und Chancen auf neue Wohnungen bietet das Thema Nachverdichtung reichlich Diskussionsstoff. In einer Studie für die Berlin Hyp haben wir uns das Potenzial bei den Siedlungen der 1950er- und 60er-Jahre angesehen: Das theoretische Nachverdichtungspotenzial beträgt 625.000 WohnungenHotelmarktvolumen dank Neubauten stabil
Erneut haben wir mit Union Investment das Marktvolumen der für institutionelle Investoren relevanten Hotels berechnet: Dieses ist 2023 minimal angestiegen – trotz Wertrückgangs der Bestandsobjekte. Dafür sorgten rund 13.000 neue HotelzimmerInteressante Publikationen
Hier finden Sie Studien und Analysen, die wir teilweise im Kundenauftrag erstellt haben oder in Eigenregie auf Basis unserer Daten und Martexpertise. Viele können Sie kostenfrei hier herunterladen und lesen.