Deutschland ist ein im internationalen Vergleich attraktiver Hochschulstandort. Um die sinkenden Studierendenzahlen stabil zu halten, muss um internationale Studierende geworben werden.

Je kleiner, desto lukrativer


Wohnen
05.07.2022 Autor/en: Felix Embacher

Für den neuen Report der Initiative Micro-Living haben wir Betreiber befragt: etwa zu den erhöhten Energiekosten, ihrem Vermarktungsaufwand und dem Stand ihres Business nach Corona. Außerdem enthält der Report umfangreiche Best-Practice Empfehlungen für den Betrieb und die Errichtung von wohnwirtschaftlichen Apartments.

Umlegen oder nicht? Die massiv verteuerten Energiekosten bereiten den Betreibern von Apartments im Segment Micro-Living und Temporärem Wohnen Kopfzerbrechen. Denn die meisten kalkulieren eine All-In-Miete, was sich in diesem Segment mittlerweile auch als Standard durchgesetzt hat. Für den neuen Marktreport der Initiative Micro-Living (IML) haben wir die Betreiber gefragt, was sie vorhaben – die meisten wollen die höheren Kosten auf die Mieter umlegen. Das Thema Energiekosten ist einer von mehreren Themen der Befragung. Es ist bereits der fünfte Marktreport. Diesmal haben wir rund 24.000 Wohneinheiten in 117 Apartmenthäusern ausgewertet. Der Report zeigt, wie's der Branche geht.

Die wichtigsten Ergebnisse: Die monatliche All-In-Mieten liegen im Mittel bei ca. 543 Euro, bewegen sich in einer sehr breiten Spanne von rund 258 bis 1.140 Euro und reflektieren dabei die große Heterogenität der Häuser hinsichtlich Objekt- und Lagequalitäten, der Apartmentgrößen sowie der jeweiligen Stadt und Mieterklientel. Im Vergleich zum Herbst 2021 sind die Mieten aller Mitglieder im Mittel um ca. 1 % gestiegen. Anzumerken sei jedoch, dass sich die Portfoliozusammensetzung speziell zur letzten Auflage verändert hat. Die Wertveränderungen sind also nicht rein über die Marktentwicklung erklärbar. Studierende sind mit ca. 42 % aller Mieter eine wesentliche Zielgruppe für Apartments, aber bei Weitem nicht die einzige. Einige Apartmenthäuser haben tatsächlich keinen einzigen Studierenden als Mieter. Im Vergleich zum Herbst 2021 ist der Anteil der Studierenden weiterhin stabil geblieben. Positiv ist, dass sich die Auslastungsquote gegenüber dem Herbst 2021 mit durchschnittlich 85 % stabilisiert hat. Erkennbar ist zudem, dass die Bandbreite der Auslastungsquote je Apartmenthaus etwas kleiner geworden ist, aber dennoch recht hoch bleibt, was darauf hindeutet, dass weiterhin nicht jedes Apartmentkonzept an jedem Standort gut performt. Diese Auslastungsquote erfordert aber tendenziell gestiegene Vermarktungsanstrengungen und ein noch stärker auf Zielgruppenbedürfnisse ausgerichtetes Property Management.

Die aktuelle Befragung hat ergeben, dass unter den Teilnehmenden trotz aller Krisen und Zäsuren generell Optimismus für die Zukunft von wohnwirtschaftlichen Apartmenthäusern herrscht. Dennoch rechnen die meisten Mitglieder mit „Business as Pre-COVID“ frühestens ab dem Jahr 2023. Hinsichtlich Mietsteigerungsmöglichkeiten gehen die Teilnehmer der IML überwiegend von Steigerungsraten etwas unterhalb der derzeitigen sehr hohen Inflationsquote aus. Hier sind Werte von nominal 2 bis 4 % p.a. bzw. 4 bis 6 % die am häufigsten genannten Antwortkategorien.

Best-Practice Empfehlungen zu Betrieb und Errichtung von Apartmenthäusern

Im Rahmen der Datenerhebung für diese Auflage haben nahezu alle Teilnehmer der IML auch an einer Umfrage teilgenommen, aus der Best-Practice Empfehlungen für den Betrieb und die Errichtung von wohnwirtschaftlichen Apartments formuliert werden, beispielsweise:

  • Maßnahmen, um dauerhaft hohe Vermietungsquoten zu erreichen
  • Empfehlungen für die Errichtung eines Apartmenthauses
  • Empfehlungen für die Errichtung und den Unterhalt von Gemeinschaftsflächen sowie die Einrichtung
  • Empfehlungen für Services innerhalb eines Apartmenthauses
  • Investitionskosten für die Apartments

 

Hinweis: Den Marktbericht der Initiative Micro-Living können Sie kostenfrei hier herunterladen: https://initiative.bulwiengesa.de/micro-living/

Ansprechpartner: Felix Embacher, Generalbevollmächtigter bei bulwiengesa, embacher@bulwiengesa.de

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